Die neue Nummer der COMPACT ist erschienen, darin ein exklusives Interview meiner Wenigkeit mit Richard Spencer. Es ist dies seine allererste Wortmeldung im deutschsprachigen Blätterwald, und es war mir eine besondere Freude.
Allererste Wortmeldung im deutschsprachigen Blätterwald auf jeden Fall. Und eigentlich auch das erste Interview in deutschsprachigen Medien überhaupt. Die vollumfängliche Lachnummer des Stefan Gödde von Galileo gegen Richard Spencer seinerzeit kann man ja nun wirklich nicht mitzählen…
Der Ursprung
Deshalb um so mehr eine besondere Freude für mich. Auch weil sich dadurch endlich einmal die Gelegenheit zu einem ausgiebigeren Austausch ergeben hat. Bis dato waren die vorhandenen – und schon recht weit, noch vor die Veröffentlichung des »Schmelztiegel«-Leitfadens in der Sezession 69, zurückgehenden – Berührungspunkte mit Richard Spencer immer recht flüchtig gewesen.

Abgesehen davon, daß es sich speziell im US-Präsidentschaftswahlkampf bei Europa und Deutschland um einen absoluten Nebenkriegsschauplatz handelte, lag dies natürlich vor allem in der unablässigen Betriebsamkeit Richard Spencers als »Präsident sowie inhaltlicher Leiter des National Policy Institute, Mitherausgeber von AltRight.com, Herausgeber des momentan leider inaktiven RadixJournal.com, Leiter des Buchverlags Washington Summit Publishers, Autor, Redner, Podcaster, Aktivist und so weiter« begründet. Nun aber bot sich die Möglichkeit, das zu ändern – und wie!
Richard Spencer: Das COMPACT-Gespräch
Dementsprechend sei zum COMPACT-Interview (hier geht es zur Bestellung der Ausgabe) auch gleich eines klargestellt: Zwar ist es mit vollen vier Druckseiten bereits deutlich umfangreicher als ursprünglich geplant, aber dabei handelt es sich bereits auf die hochverdichteten, für Einsteiger interessantesten Stellen eines insgesamt um die vier Stunden langen Gesprächs handelt, das ich Ende Mai dieses Jahres in zwei Etappen mit Richard Spencer geführt habe.
Es ging dabei selbstverständlich um das Fanal von Charlottesville, Spencers berühmt-berüchtigtes »Hail Trump, hail our people, hail victory!«, seine Weltanschauung und die Alt-Right abseits der Mutmaßungen und Diffamierungen des medialen Mainstreams insgesamt, aber ebenso auch um solche Detailfragen wie den Ursprung des für die alternativ rechte Systemkritik wesentlichen Terminus Anarcho-tyranny (womit an dieser Stelle auch einmal mehr Sam Francis’ bahnbrechendes Leviathan and Its Enemies beworben sei, dessen Bedeutung ich gar nicht genug hervorheben kann!), Spencers Zeit als Student im bayerischen Städtchen Prien am Chiemsee, seine Masterarbeit über Theodor Wiesengrund Adorno und Richard Wagner, Memetic warfare, Ansichten über Israel, Kritik an der europäischen Identitären Bewegung und der liberalen Islamkritikerszene, das Konzept des Ethnostate, die Funktion der Medien, “Tommy Robinson” und vieles mehr.
Mein vollständiges deutschsprachiges Transkript, das von Richard Spencer autorisiert wurde, beläuft sich auf so gut wie 100 000 Zeichen. Naturgemäß konnte das nicht alles in ein Zeitschrifteninterview Eingang finden. Zumal nicht in eines, das idealerweise gänzlich unvorbereiteten Lesern einen ersten Eindruck von Person und Werk verschaffen soll. Was, so hoffe ich, mustergültig gelungen sein sollte.
Das weitere Vorgehen
Selbstverständlich werde ich das Transkript deshalb erst einmal in der Hinterhand behalten. Wer weiß, vielleicht läßt sich daraus in absehbarer Zeit ja noch ein interessantes publizistisches Projekt machen? Sicherlich wird es so oder so immer mal wieder einen Anlaß geben, den einen oder anderen Auszug zu veröffentlichen. Egal, ob nun hier oder – nach jeweiliger Rücksprache mit Spencer – anderswo. Für den Anfang sei jedenfalls den hiesigen Scheuklappenkonservativen eine Einsicht von Richard Spencer wärmstens ins Stammbuch geschrieben: