Zwischenwahlen in den USA finden in unserem Milieu nur mäßige Beachtung. Das muß und sollte nicht so sein.
Schließlich geschieht es nicht allzuoft, daß Presse- und Politdenkerzunft sich so einhellig irren, wie es bei den diesjährigen Midterm elections geschehen ist. Wenn man mal von der Präsidentschaftswahl 2016 absieht, damals aber bekanntlich unter umgekehrten Vorzeichen.
Erkennbar wurde schnell und ist mittlerweile unzweifelhaft, daß die Republikanische Partei die Zwischenwahlen längst nicht so eindeutig für sich entscheiden konnte, wie erwartet wurde und in den Midterms für die jeweilige Oppositionspartei eigentlich üblich ist. Und das gilt sowohl für die “radikalen” Kandidaten der nationalpopulistischen Linie wie auch die Protagonisten des – zumindest geistig-ideologisch – vergreisenden Parteiestablishments. Möglichkeiten zur Ausnutzung des gewonnenen House? Mehr als fraglich, vom Willen dazu ganz zu schweigen. Reale, realpolitische Gewinner? Durchaus die Demokratische Partei, in der spätestens jetzt die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für Joe Biden mit Nachdruck losgehen wird.
Und nun, bald drei Wochen nach den Zwischenwahlen? Die einen machen völlig unbeirrt mit ihrem autistischen Kreischen weiter …
… die anderen auch.
(Von den unvermeidlichen sozialmedialen Kommentaren aus der Menschenmülltonne gar nicht erst anzufangen.)
Das ist mal wieder ziemlich unerträglich. Irgend jemand muß da dringend dazwischenhauen. Aus diesem Grund habe ich mich am vergangenen Dienstag – wie schon so oft – mit dem Kollegen Jonas Schick kurzgeschlossen und für die Initiative »Ein Prozent« eine Lagebesprechung zu den Zwischenwahlen abgeliefert, die sich gewaschen hat und über den abgekauten Tellerrand von muh democracy und absurder Trump-Nostalgie weit hinausblickt. Auch, wenn über die wirklich sehr bemerkenswerte Strategie des Demokraten-finanzieren-ihre-Gegner noch ein andermal zu reden sein wird!
Ich wünsche ertragreiches Hörvergnügen!
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