Letztes Wochenende veranstaltete der Jungeuropa-Verlag sein erstes “Jungeuropa-Forum” in Dresden. Die geschlossene Vortrags- und Debattenrunde erwies sich als eine anspruchsvolle, kompetent organisierte Veranstaltung. Folglich: Bitte dringend mehr davon!
Jungeuropa: Die Organisation
Dazu ist an erster Stelle hervorzuheben, wie rasch und unkompliziert der Veranstaltungsort verlegt werden konnte. Zuvor hatte das anfangs gebuchte Tagungshotel nach einem der altbekannten “besorgten Hinweise” à la »Sie wollen doch nicht, daß etwas passiert…« sechs Tage vor dem Termin gekündigt. Deren Pech – und um so besser, wenn das Geld innerhalb der “Szene” verbleibt.
Besonders amüsiert hat mich ein Flugblatt, das – nachdem die Veranstaltung wider Erwarten nicht abgesagt wurde – von engagierter Demokratenseite an alle in Frage kommenden Hotels in Dresden verteilt wurde: »Als Gäste zu erwarten sind […] Richard Spencer, […]«. Nun, liebe Kinder, ich kann nur die häufigere Lektüre meiner Arbeiten empfehlen. Das könnte der einen oder anderen Blamage vorbeugen, soweit das denn überhaupt gewünscht ist…
Jungeuropa: Das Auditorium
Hinsichtlich der ausgewählten Teilnehmerriege war es sehr angenehm, neben vielen bekannten Gesichtern auch etliche Neuzugänge verbuchen zu können. Dies insbesondere spricht für eine Rückkehr zu kleinen, streng themengebundenen Veranstaltungen, die sich ganz der geistigen Schulung und Arbeit widmen. Der zunehmende Eventcharakter ähnlicher Tagungen hat leider die Selbstprofilierung einiger Referenten gleichermaßen befördert wie die mangelnde Ernsthaftigkeit vieler Besucher. Das Happeningsteht einer ernst gemeinten Zukunftsperspektive deutlich im Wege.
Besonders vor diesem Hintergrund ist die Disziplin der Teilnehmer zu betonen, was ebenso für die Abkehr vom Prestige der dreistelligen Besucherzahl samt deren Festivalatmosphäre spricht. Bei durchgehend ca. 30 Grad teils englischsprachigen Vorträgen zu lauschen und konstruktiv zu diskutieren, ist nur im kleinen Kreis möglich. In dieser Hinsicht haben sich alle Anwesenden vorbildlich geschlagen.
Jungeuropa: Das Programm
Hinsichtlich der Referenten wurde der “jungeuropäische” Selbstanspruch vollumfänglich erfüllt. Vortragende aus Deutschland, Österreich, Italien und der Ukraine: eine breite Front gegen den überkommenen und schändlicherweise noch immer in der älteren Rechten vorherrschenden Petty nationalism (Francis Parker Yockey) bzw. »Mikronationalismus« (Benedikt Kaiser). Diesem erteilte Kaiser denn auch eine ausdrückliche Absage, ebenso dem damit verbundenen Typus: der ewige Optimist, der selbst die größte Kröte mit penetrantem Grinsen zu schlucken vermag und seinen Jüngern als großen Erfolg im Heischen nach politischen Brosamen preist.